Systemtheorie und Konstruktivismus im praktischen Alltag | Systemtheorie | Kybernetik und Beobachtung 1. Ordnung

Struktur



Unter Kybernetik 1. Ordnung versteht man die Wechselbeziehung zwischen den jeweils beobachteten Objekten bzw. Elementen eines Systems. Meist sind diese Beziehungen nicht linear-kausal (= Ursache und Wirkung), sondern zirkulär-kausale Prozesse (vgl. Henne-Ei-Problematik). Jemand der diese Wechselbeziehung beobachtet, wird Beobachter 1. Ordnung genannt. Da im Bereich der Humansysteme der Beobachter immer selbst Teil des Systems ist, gibt es keine neutrale Außenperspektive, da die Beobachtung und die gewonnenen Erkenntnisse den Beobachter bzw. seine Perspektive verändern können.1

Ein Beispiel aus dem Bereich sozialer Systeme wäre ein/e Lehrer/in, der/die Schüler/innen seiner/ihrer Schulklasse während des Unterrichts beobachtet, um festzustellen, ob die Inhalte auch verstanden werden. Je nachdem welche Beobachtungen er/sie macht, reagiert er/sie entsprechend darauf, wodurch es zu einer Beeinflussung der beobachteten Schüler/innen und zu einer Veränderung der Wechselbeziehung kommen kann.

Noch interessanter wird es beim Beobachten der Beobachter.

Quellen:

1 Simon, F.B. (2015). Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus (7. Auflage). Heidelberg: Carl Auer.


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