Systemtheorie und Konstruktivismus im praktischen Alltag | Systemtheorie | Definition von System (3)

Struktur



Eine weitere Eigenschaft von Systemen, neben der Abgrenzung zur Umwelt, ist deren Selbstorganisation. Das bedeutet, daß für die Struktur eines Systems kein handelndes, planendes oder koordinierendes bzw. organisierendes Subjekt verantwortlich ist, sondern die Strukturen alleine durch das Wechselspiel der wirksamen Kräfte bzw. der Interaktion der Einzelelemente entstehen.1

Dies entspräche der Entwicklung des Lebens nach der Evolutionstheorie: Es fanden sich zunächst zufällig ein paar Zellen zusammen, die einen größeren Organismus bildeten, der von seiner Funktionsweise Stück für Stück immer komplexer wurde, bis so ein komplexes Lebewesen wie der Mensch entstanden war. Im sozialen Bereich kann man dies bei genauerem Hinsehen bei der Rollenverteilung in Gesellschaften beobachten, die nicht von vorne herein festgelegt war, sondern sich entwickelt hat und sich im Wandel der Zeit stets verändert, ohne daß es hierfür Pläne einer höheren Macht gibt. Ein Beispiel hierfür wären die Rollen der Männer und der Frauen in der Gesellschaft. Die Rollenbilder sind nicht mehr die gleichen wie vor 1000, 100 oder 10 Jahren. Sie haben sich im Wandel der Zeit zu den heutigen Bildern entwickelt, ohne daß es hierfür eine 1000-Jahres-Plan gab.

Die einzelnen Elemente eines Systems stehen in unterschiedlichen Wechselbeziehungen zueinander.

Quellen:

1 Simon, F.B. (2015). Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus (7. Auflage). Heidelberg: Carl Auer.


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